kirchliche Hochschulen

kirchliche Hochschulen
kirchliche Hochschulen,
 
von den Kirchen errichtete und in ihrer Rechtsträgerschaft getragene Hochschulen zur Ausbildung von Geistlichen und auch von Laien in den theologischen und in anderen Wissenschaftsdisziplinen. Die ältesten kirchlichen Hochschulen sind die päpstlichen Universitäten in Rom, darunter am bedeutendsten die 1551 gegründete Gregoriana. Zu den »Atenei Romani« (»Römische [kirchliche] Hochschulen«) gehören weiterhin drei päpstliche Hochschulen, drei päpstlich theologische Fakultäten und vier päpstliche wissenschaftliche (Spezial-)Institute (Pontificio Istituto). Außerhalb Roms bestehen (1997) weltweit 51 päpstliche beziehungsweise katholische Universitäten. Bekannte katholische Universitäten sind die Universität in Löwen (gegründet 1425) und in Paris (»Institut Catholique de Paris«; 1875). Die katholische Universität Lublin (1918) - die einzige kirchliche Universität im ehemaligen Ostblock — konnte auch im kommunistischen Polen ihren Lehrbetrieb aufrechterhalten. In Deutschland besteht seit 1980 eine katholische Universität in Eichstätt. Katholische kirchliche Hochschulen bestehen im deutschen Sprachraum in folgenden Städten: Frankfurt am Main (»Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen - Theologische Fakultät SJ«, kirchliche Hochschule der Jesuiten), Fulda, Paderborn, Trier, Erfurt (gegründet 1952 als »Philosophisch-Theologisches Studium«, seit 1999 »Theologische Fakultät«); Linz; Chur und Luzern. Außerdem bestehen in Deutschland noch sechs Ordenshochschulen: der Jesuiten in München (»Hochschule für Philosophie - Philosophische Fakultät SJ«), der Pallottiner in Vallendar, der Salesianer in Benediktbeuern, der Franziskaner und Kapuziner in Münster, der Redemptoristen in Hennef (Sieg) und der Steyler Missionare in Sankt Augustin.
 
Die älteste evangelische kirchliche Hochschule in Deutschland ist die Kirchliche Hochschule Bethel (1905 von F. von Bodelschwingh gegründet). Weitere evangelische kirchliche Hochschulen sind die »Kirchliche Hochschule Wuppertal« (gegründet 1935 von den Bruderräten der Bekennenden Kirche) und die »Augustana Hochschule« in Neuendettelsau (gegründet 1947). Die »Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche« unterhält die »Lutherische Theologische Hochschule« Oberursel (Taunus).
 
Die 1935 von der Bekennenden Kirche gegründete »Kirchliche Hochschule in Berlin« und die in der DDR bestehenden evangelischen kirchlichen Hochschulen in Berlin (Ost; »Sprachenkonvikt«), Leipzig (»Evangelisch-Lutherisches Missionshaus«) und Naumburg (»Katechetisches Oberseminar«) wurden 1993 aufgelöst, nachdem sie 1990 die staatliche Anerkennung als Hochschulen erhalten hatten.

Universal-Lexikon. 2012.

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